Dr. Klaus Heer

Blick vom 8. Dezember 2017
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Blick: «Lieben heisst lieben, nicht geliebt werden.»

Es ist die grosse Hoffnung von uns allen: die ewige Liebe zu finden. Wie realistisch dieser Wunsch ist und wie er erfüllt werden könnte, erklärt Paartherapeut Klaus Heer aus Bern.

INTERVIEW: ANITA PLOZZA
Gibt es die ewige Liebe überhaupt?
Klaus Heer: Ja, klar! Aber nur, weil alle davon träumen. Und weil viele sie immer wieder erleben.

Dann ist die Liebe aber nicht ewig ...
Natürlich nicht wirklich. Jede Liebe ist sterblich. Wie alles Lebendige.

Also nichts als eine hohle Illusion?
Nein. Zweisamkeit kann pures Glück sein. Nicht nur in Filmen, Musicals und Romanen.

Auch im wirklichen Leben?
Sicher, aber nur momentweise. Sie können sogar etwas dazu beitragen.
Wirklich? Was denn?
Zum Beispiel, wenn Sie aufhören, Ihren Partner charakter-chirurgisch zu behandeln, weil er Ihnen nicht passt. Das funktioniert nicht.

Das soll die grosse Liebe bringen?
Probieren Sie’s aus. Lieben heisst lieben, nicht geliebt werden wollen. Das ist strapaziöser, als es klingt.

Und inwiefern gehört Sex zur ewigen Liebe?
Beim Sex müssen Sie sich auf eine kurze Ewigkeit gefasst machen. Eheliche Freundschaft ist bedeutend haltbarer.
© Dr. Klaus Heer: Psychologe – Paartherapeut – Autor