20minuten vom 16. Dezember 2015
«Dieses Konstrukt ist blutleer»
Es war Liebe auf den zweiten Blick: Bachelor Tobias Rentsch hatte Hülya zunächst verschmäht. Paartherapeut Klaus Heer glaubt deswegen nicht an ein Happy End der beiden.
VON YVES SCHOTT
VON YVES SCHOTT
«Möchtest du mit mir das Leben teilen?», fragte Bachelor Tobias seine Angebetete Natalie in der letzten regulären Sendung. Und: «Ich habe mich total in dich verliebt.» Eine Woche später stellte sich heraus: alles leere Worte. Der Berner hatte sich kurzerhand umentschieden, er liebt jetzt Hülya.
Wobei Liebe nicht das korrekte Wort ist. Er empfinde «sehr starke Gefühle» für die Baslerin, erklärte Rentsch im Interview mit 20 Minuten. Hülya ergänzte: «Ich bin verknallt.» Zunächst habe sie nichts mehr mit dem 38-Jährigen zu tun haben wollen, «dann hat er mein Herz zurückerobert». Ein Paar sind die beiden gleichwohl nicht.
«Sie hätten wohl auch so keine Chance»
Verstossen, verschmäht, vernarrt? «From Zero to Hero» quasi. Ist das eine gesunde Basis für eine lange, glückliche Beziehung? Der renommierte Paartherapeut Klaus Heer äussert Zweifel: «Auch wenn die Geschichte geradlinig, also auf eine direkte Siegerpaarung, hinausgelaufen wäre, hätten die beiden im realen Leben wohl keine Chance.»
Das liegt aber laut Heer nicht zwingend daran, dass Hülya Tobias' Herz erst auf den zweiten Blick erobert hat. «Das ganze Konstrukt ist so oder so äusserst labil und blutleer.» Denn: «Was sich Drehbuch und Regie ausgedacht haben, ist ein blosses Hirnerzeugnis. Es dient einzig dem Unterhaltungsbedürfnis des Publikums. Mit der gelebten Liebesrealität hat das nichts zu tun.»
Grundsätzlich sei kaum vorhersehbar, wie sich Gefühle entwickeln würden, so Heer. Zumindest nicht unter normalen Umständen. «In freier Wildbahn würde man sagen: Die Liebe macht, was sie will. Aber das trifft in diesem Fall nicht zu. Hier ist es ein scharf kalkuliertes Medienspektakel, bei dem es rein um die Quote geht.» Tobias und Hülya würden wohl alle überraschen, wenn das Kunstprodukt den Alltagstest bestehen würde.
Wobei Liebe nicht das korrekte Wort ist. Er empfinde «sehr starke Gefühle» für die Baslerin, erklärte Rentsch im Interview mit 20 Minuten. Hülya ergänzte: «Ich bin verknallt.» Zunächst habe sie nichts mehr mit dem 38-Jährigen zu tun haben wollen, «dann hat er mein Herz zurückerobert». Ein Paar sind die beiden gleichwohl nicht.
«Sie hätten wohl auch so keine Chance»
Verstossen, verschmäht, vernarrt? «From Zero to Hero» quasi. Ist das eine gesunde Basis für eine lange, glückliche Beziehung? Der renommierte Paartherapeut Klaus Heer äussert Zweifel: «Auch wenn die Geschichte geradlinig, also auf eine direkte Siegerpaarung, hinausgelaufen wäre, hätten die beiden im realen Leben wohl keine Chance.»
Das liegt aber laut Heer nicht zwingend daran, dass Hülya Tobias' Herz erst auf den zweiten Blick erobert hat. «Das ganze Konstrukt ist so oder so äusserst labil und blutleer.» Denn: «Was sich Drehbuch und Regie ausgedacht haben, ist ein blosses Hirnerzeugnis. Es dient einzig dem Unterhaltungsbedürfnis des Publikums. Mit der gelebten Liebesrealität hat das nichts zu tun.»
Grundsätzlich sei kaum vorhersehbar, wie sich Gefühle entwickeln würden, so Heer. Zumindest nicht unter normalen Umständen. «In freier Wildbahn würde man sagen: Die Liebe macht, was sie will. Aber das trifft in diesem Fall nicht zu. Hier ist es ein scharf kalkuliertes Medienspektakel, bei dem es rein um die Quote geht.» Tobias und Hülya würden wohl alle überraschen, wenn das Kunstprodukt den Alltagstest bestehen würde.
© Dr. Klaus Heer: Psychologe – Paartherapeut – Autor